Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen
Die folgenden drei Vogelarten Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen haben an ihre Brutplätze an und in Gebäuden besondere Ansprüche. Alle drei Arten nisten gerne in Höhlen, weshalb das Angebot von Nistkästen positive Auswirkungen auf die Bestände hat. Die Nistkästen müssen jedoch bestimmte Abmessungen und ausreichend große Einfluglöcher haben. Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen besiedeln gerne hohe Gebäude, weshalb auch Nistkästen in bestimmten Höhen angebracht werden müssen, damit diese Vögel sie auch annehmen. Wichtig ist auch, dass sich im Umfeld geeigneter Lebensraum befindet. Alle drei Arten bevorzugen offene Landschaften mit weiten Flächen.
5. Dohlen (Corvus monedula)
Die Dohle ist ein Rabenvogel, zu dieser Art gehören auch Elstern, Krähen und Eichelhäher. Trotz ihrer Größe werden Rabenvögel den Singvögeln zugeordnet.
Dohlen sind Höhlenbrüter. In ihrem natürlichen Lebensraum, lichten Wäldern, sind sie auf Spechthöhlen angewiesen. Mittlerweile fühlen sie sich auch in menschlichen Siedlungen wohl. Dort nisten sie in Mauernischen, in Kirchtürmen und Dachstühlen. Das Anbringen von Nistkästen speziell für Dohlen fördert die Ansiedlung dieser Vogelart. Dohlen sind sehr gesellig und sozial und leben in Gruppen zusammen. In Brutplatznähe sollten sich weite Flächen mit niedriger Vegetation befinden. Dort gehen sie auf Nahrungssuche. Diese ist sehr abwechslungsreich und besteht aus Insekten, Schnecken, Mäusen, Nüssen, Beeren, Früchten und sogar Abfällen. Da Dohlen auch im Winter bei uns Nahrung finden, sind sie Standvögel und bleiben das ganze Jahr bei uns.
6. Turmfalken (Falco tinnunculus)
Auch Turmfalken haben früher in Höhlen alter Bäume genistet. Durch den Strukturwandel in unserer Landschaft wurden solche Brutplätze immer weniger. Doch als Kulturfolger haben Turmfalken neue Orte zum Brüten gefunden: Nischen in Kirchtürmen, alten Gebäuden oder Scheunen. Gerne werden auch Kästen, die meist für Schleiereulen in landwirtschaftlichen Gebäuden aufgehängt werden, genutzt. Als Mäusejäger brauchen Turmfalken strukturreiche Landschaften mit Feldern und Äckern. Bei der Mäusejagd steht der Turmfalke oft an einer Stelle in der Luft und rüttelt. Dadurch kann er seine Beute besser erspähen. Den Winter verbringen diese Vögel in Deutschland.
7. Schleiereulen
Ursprünglich bewohnte die Schleiereule felsige Berghänge. Sie gilt als Höhlenbrüter.
Die Eule mit dem auffälligen Gesichtsschleier besiedelt als Kulturfolger in Mitteleuropa ausschließlich offene Agrarlandschaften im dörflichen Siedlungsbereich. Dort findet die Schleiereule Nistplätze in Ruinen, Kirchtürmen, Dachböden und Scheunen. Um ihr das Brüten zu erleichtern, werden oft spezielle Schleiereulenkästen in Gebäuden aufgehängt. Diese werden auch gerne angenommen. Von dort aus macht sie sich in der Dämmerung zu ihren Jagdflügen auf. Erbeutet werden vor allem kleine Säugetiere. Schleiereulen bleiben auch im Winter vor Ort und gehen auf Mäusejagd. Strenge Winter mit hoher Schneedecke können zu Bestandseinbrüchen führen. Scheunen sollten deshalb für diese Tiere besonders in strengen Wintern immer zugänglich sein, da Schleiereulen auch in Gebäuden Nahrung erbeuten können.