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Fledermäuse

Während eines Jahres besiedeln Fledermäuse unterschiedliche Teillebensräume. Ihre Lebensraumansprüche sind im Sommer anders als im Winter. Besonders die Weibchen brauchen im Sommer geeignete Quartiere, um ihre Jungen zu gebären und aufzuziehen. Dabei bilden sie je nach Art kleinere Kolonien ab ca. 10 Tieren bis sehr große Kolonien mit mehreren hundert Tieren.

Ursprünglich nutzten Fledermäuse für ihre Sommerquartiere Baumhöhlen, Spalten hinter abstehender Rinde und Höhlen. Von den 23 in Bayern vorkommenden Fledermausarten sind einige Arten, die sogenannten „Waldfledermäuse“, häufig in diesen Quartiertypen zu finden. Andere Arten wie z.B. das Große Mausohr, die Zwergfledermaus und das Braune und Graue Langohr suchen gerne Quartiere in und an Gebäuden auf. Je nach Art werden

gerne Spaltenquartiere wie Fensterläden, Fassadenverkleidungen oder Hohlblocksteine besiedelt oder Dachstühle von Kirchen, Häusern und Scheunen, wo die Fledermäuse frei hängen. Die Quartiere sollten zugfrei und warm sein. Bitte auch immer berücksichtigen, dass Fledermäuse auch während des Sommers ihre Quartiere wechseln.

Als Insektenjäger verbringen Fledermäuse die kalte und nahrungsarme Jahreszeit im Winterschlaf. Diesen Zustand nennt man Torpor. Dabei fahren sie ihre Körperaktivitäten herunter, um Energie zu sparen. Die Atmung, der Herzschlag, der Stoffwechsel und die Temperatur werden stark gedrosselt. So atmet eine winterschlafende Fledermaus nur noch 1x in der Minute, die Körpertemperatur fällt von 40 auf drei bis fünf Grad Celsius und das Herz schlägt statt ca. 600mal in der Minute nur noch ca. 10mal. Winterschlafende Fledermäuse dürfen nicht gestört werden, da sie dadurch aufwachen können und dabei viel Energie verbrauchen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Aufwachvorgang erst einige Zeit nach der Störung eintritt.

Als Winterquartiere nutzen Fledermäuse außer Stollen, Höhlen, Brennholzstapel, Brücken und Baumhöhlen auch verschiedene Strukturen in Gebäuden. Hier überwintern sie in Dachstühlen, hinter Wandverkleidungen, in Fugen, Spalten und Lüftungsöffnungen.

Viele Fledermausarten sind sehr ortstreu. Bekannte Quartiere werden immer wieder aufgesucht.

Spezielle Fledermauskästen können als Quartiermöglichkeit sowohl an Gebäuden, im Garten als auch im Wald angeboten werden. Wichtig ist aber, daran zu denken, dass eine Besiedlung mehrere Jahre dauern kann und die Fledermäuse sich an diese Quartierart erst gewöhnen müssen. Dabei gilt: Viel hilft viel. Es ist deshalb anzuraten mehrere Kästen aufhängen.